Die schwierige Lage des Biologieunterrichts -

Vorschläge zur Verbesserung

 

Der nachfolgende Artikel ist erschienen in: Biologie in der Schule 47 (1998) 5-S.262-267

 

Paradoxien

Die folgenden Ausführungen sind bewußt überspitzt formuliert. Sie sollen zum Nachdenken über die Schulpolitik anregen und Bewegung in diese bringen, die häufig nur noch Finanzpolitik ist. Die Darlegungen sollen nicht den Eindruck erwecken, daß es nur unsinnige Entscheidungen von Behörden, nur ausgefallene Ideen zum Biologieunterricht, nur faule Lehrer und nur uninteressierte Schüler gibt; der jeweilige Leser ist sowieso ausgenommen. Ich bitte deshalb, nicht über einzelne Formulierungen zu streiten, sondern die Überlegungen als einen Anstoß zu betrachten, die Ausbildung unserer Schüler zu verbessern. Es geht nicht um ein Fach, sondern um die Zukunft der Jugendlichen – deshalb sollte niemand beleidigt schmollen, sondern jeder sollte mithelfen, Veränderungen diesbezüglich zu bewirken. Die Analyse basiert natürlich auf meinem Erfahrungsbereich; im großen und ganzen wiederspiegelt sie aber sicher die Situation des Biologieunterrichts in Deutschland.

Im Bereich des Biologieunterrichts und der naturwissenschaftlichen Fächer insgesamt gibt es Paradoxien, die schwerwiegende Folgen haben könnten und zum Teil schon haben.

Manchmal taucht die Spitze des Eisberges auf – der Mittelplatz, den Deutschland bei den internationalen Studien zum mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht ( beide TIMSS ) eingenommen hat. Den Rest verbirgt das trübe Wasser des dezentralen Abiturs – falls die Universitäten und die Industrieverbände sich nicht gerade laut zu Wort melden.

 

Abbildung 1




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Bessere Lehrplangestaltung

Verbesserungsvorschläge

 






Hoffnungsvoller Ausblick

 

Es muß angestrebt werden, die Ideenfülle und Stoffdichte der Unterichtsstunden durch vielseitige Auswahlaspekte zu steigern. Es muß mindestens problemlösend, am besten forschend-entwickelnd mit einem "Gesamtbild" als Ziel unterrichtet werden.

Ein Wandel könnte hier schnell zustande kommen. Falls es zu einem Wettbewerb zwischen den Universitäten kommen sollte, hat das auch Auswirkungen auf die Ansprüche gegenüber den Schulen. Eltern und Jugendliche werden erwarten, daß sie die Aufnahmeprüfung einer angesehenen Universität bestehen. Ein zentrales Abitur wäre eine gute Sache: Die Leistungen wären vergleichbar, die Lehrpläne würden genauer eingehalten, die Eltern ließen sich einen hohen Unterrichtsausfall nicht bieten, Schüler und Lehrer strengten sich gemeinsam an, die Arbeit der Lehrer würde indirekt kontrolliert, was ein Ansporn wäre. Der straffende und im besten Sinne disziplinierende Effekt wäre enorm.

 

Zusammenstellung der Auswahlkriterien

 

Zusammenstellung der Auswahlkriterien

 

Literatur

 

 

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Domäne  Bossert



4.Oktober 1998
© B.Bossert